“Dann haben wir die Flüchtlinge in unsere Sportkurse eingeladen.”
Montags gibt es am späten Nachmittag eine Stunde Zumba für die Frauen und am Mittwoch können die Flüchtlingskinder zum Kinderturnen kommen. Zusammen mit der Stadtmission rief der ASV das Projekt ‚Auf die Plätze fertig los’ ins Leben und sammelte Sportkleidung und Laufschuhe für die Flüchtlinge.
„Als die Traglufthallen auf dem Gelände des Poststadions errichtet wurden, bedeutete das für unsere Vereine weniger Platz. Erstmal kein Grund zur Begeisterung. Aber es gab auch andere Reaktionen: Neugier und Hilfsbereitschaft. Wir haben im Verein Spielzeug und Anziehsachen für die Menschen gesammelt. In Anbetracht ihrer Not war das auf einmal ganz selbstverständlich. Und dann haben wir die Flüchtlinge in unsere Sportkurse eingeladen. Wir wollten den Flüchtlingen eine Abwechslung von ihrem sorgenvollen Alltag ermöglichen.
Unser Verein ist sehr multikulturell: Im Verein wird man nicht nur auf Deutsch verstanden, sondern auch auf Englisch, Französisch, Arabisch, Spanisch oder Russisch. Und zum gemeinsamen Sport sind oft sowieso keine Worte nötig – die Bewegung ist schließlich eine Sprache, die überall verstanden wird. Unsere Vereinsmitglieder stehen dahinter. Das ist wichtig. Wir sind ein sportliches Durchgangslager für die Flüchtlinge, es kommen ständig neue Leute, die alle ein schweres Schicksal erlitten haben. Deshalb ist es besonders schön zu sehen, wie glücklich und dankbar sie nach den Kursen sind. “
Barbara Jensch, Leiterin der Abteilung Leichtathletik des ASV.
“Flüchtlingskinder in unseren Sportkursen? Die Antwort war für mich ganz klar: Kein Problem! Die meisten Flüchtlingskinder haben einen langen, anstrengenden Weg hinter sich. Nun stehen die Familien vor der Frage, wie es weiter geht. Können sie bleiben oder werden sie abgeschoben? Die Kinder bekommen das natürlich mit. Beim Sport können sie alles einmal hinter sich lassen und einfach nur Kind sein.”
David Babatunde Saliu, Leichtathletiktrainer beim ASV.