Bingo!

Mit den Berliner Füchsen in Aktion

Bingo!


“Erst gab es Frust, dann Euphorie.“

Steigende Flüchtlingszahlen und volle Heime: In der Not nahm das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSo) in Berlin Sporthallen in Beschlag, baute eine Traglufthalle auf dem Gelände des Poststadions. Protest regte sich. Eltern und Vereine schrieben wütende Briefe. Auch im Speedminton Team der Füchse war man erst nicht sehr erfreut: Trainingszeiten für Flüchtlinge aufgeben? Das geht doch gar nicht! Dann beschlossen sie, den Flüchtlingen zu helfen.

 

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Mutter notiert die Bingozahlen. (c) Harms/Franquesa 2015

„Als klar war, dass wir für die Flüchtlinge eine Trainingszeit verlieren gab es erst einmal Frust im Team. Es war unklar, wann die Flüchtlinge kommen, wie lange sie bleiben und was das für uns genau bedeutet. Natürlich war die Stimmung dann bei uns erst einmal verhalten. Aber dann haben wir gemeinsam beschlossen, die Situation positiv zu nutzen und in unserer eigentlichen Trainingszeit etwas mit den Flüchtlingen zu machen. Was bedeutet schon unser Training angesichts der vielen Schicksale der Geflüchteten?

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Äußerst beliebt: Bis zu 150 Menschen beteiligten sich am von den Füchsen organisierten Bingo-Abend. (c) Harms/Franquesa 2015

Also haben wir uns als Ehrenamtliche in der Notunterkunft engagiert: Einige aus unserem Team haben in der Küche geholfen oder bei der Betreuung der Kinder. Statt zu trainieren haben sie mit syrischen Flüchtlingskindern Uno gespielt. Und dann kam uns die Idee mit dem Bingo. Das hat großen Anklang gefunden. Wir haben teilweise mit 150 Menschen Bingo gespielt. Einige kannten das Spiel schon, anderen mussten wir es mit Händen und Füßen erklären.

"Die Füchse" spielen mit den Kindern in der Notunterkunft (c) Kathrin Harms 2015

“Die Füchse” spielen mit den Kindern in der Notunterkunft (c) Kathrin Harms 2015

Man könnte meinen, dass die Flüchtlinge nach ihrer Flucht Ruhe brauchen. Aber die meisten freuen sich über Aktion. Sie wollen nicht den ganzen Tag nur rumsitzen und auf Neuigkeiten warten. Für uns war es eine tolle Gelegenheit, mit den Menschen in Kontakt zu kommen und ihre Geschichten kennenzulernen. Endlich wurde das, was man tagtäglich in den Nachrichten hört, persönlich!“

Johannes Späth, 32, vom Speedminton-Team der Berliner Füchse.

Füchse unterstützen Flüchtlinge

Das Speedminton-Team der Berliner Füchse unterstützt die Notunterkunft der Stadmission in Berlin Moabit. Nebst Kinderbetreuung und Bingo-Abenden lud das Team Flüchtlinge zum Speedminton und zu einem Handballspiel ein.

www.fuechse-berlin-reinickendorf.de/

Jones Spaeth vom Speedminton-Team. Das Speedminton-Team vom Berliner Sportverein "Die Fuechse", engagiert sich jeden Montag in der Notunterkunft "Traglufthalle". Die Sportler spielen "Bingo" mit den Gaestern, kuemmern sich um die Kinder und helfen bei der Essensausgabe. (c) Kathrin Harms & Esteve Franquesa 2015

Johannes Späth hat die Initiative ins Leben gerufen.

Jenni Leonhard vom Speedminton-Team. Das Speedminton-Team vom Berliner Sportverein "Die Fuechse", engagiert sich jeden Montag in der Notunterkunft "Traglufthalle". Die Sportler spielen "Bingo" mit den Gaestern, kuemmern sich um die Kinder und helfen bei der Essensausgabe. (c) Kathrin Harms & Esteve Franquesa 2015

Jenni Leonhard liebt, es mit den Kindern in der Notunterkunft zu spielen.

Robert Leonhard vom Speedminton-Team. Das Speedminton-Team vom Berliner Sportverein "Die Fuechse", engagiert sich jeden Montag in der Notunterkunft "Traglufthalle". Die Sportler spielen "Bingo" mit den Gaestern, kuemmern sich um die Kinder und helfen bei der Essensausgabe. (c) Kathrin Harms & Esteve Franquesa 2015

Robert Leonhard vom Speedminton-Team ist Mitorganisator.

Tessa Creuz vom Speedminton-Team. Das Speedminton-Team vom Berliner Sportverein "Die Fuechse", engagiert sich jeden Montag in der Notunterkunft "Traglufthalle". Die Sportler spielen "Bingo" mit den Gaestern, kuemmern sich um die Kinder und helfen bei der Essensausgabe. (c) Kathrin Harms & Esteve Franquesa 2015

Tessa Creuz freut sich jede Woche auf den Bingo-Abend in der Traglufthalle.

Fluechtling aus Aegypthen. Portrait in der Notunterkunft Traglufthalle (c) Kathrin Harms & Esteve Franquesa 2015

Dieser junge Mann aus Ägypten übernachtete einige Tage in der Notunterkunft in der Traglufthalle

Hala Agha ist aus Syrien geflohen. Portrait in der Notunterkunft Traglufthalle (c) Kathrin Harms & Esteve Franquesa 2015

Hala Agha ist aus Syrien geflohen.

Nadeem Aftab ist aus Pakistan geflohen. Hier ist er in der Notunterkunft Traglufthalle (c) Kathrin Harms & Esteve Franquesa 2015

Nadeem Aftab musste wegen seiner Religion aus Pakistan fliehen.